Wie kommt ein Veterinär,
dessen Augenmerkeher
auf die sogenannten „höheren Lebewesen“gerichtet
sein sollte dazu, sich mit Mikroorganismen zu
beschäftigen?
Vor über 30 Jahren beriet
ich durch Vermittlung eines Freundes eine
Gesellschaft, die sich mit der Beseitigung
und Nutzung von Schweinegülle befasste.
Die Fäkalien wurden in
riesigen Becken in mehreren Stufen
mikrobiell zu Wasser und organischen
Substanzen umgewandelt. Letztere konnten zu
Pellets verarbeitet zu 30 Prozent dem
Schweinefutter wieder zugeführt werden, da
sie einen hohen Anteil an wichtigen
Nährstoffen für die Aufzucht von Schweinen
enthielten. Ein Beispiel für einen
sinnvollen und verantwortungsvollen Umgang
mit anfallenden Abfallprodukten aus derLandwirtschaft.
Ähnliche
abfallverwertende und damit ökologisch
sinnvolle Verfahren, bei denen Mikroorganismen
eingesetzt werden können, gibt es auch für
den Müll aus der Industrie und dem
menschlichen Müll der Städte, der in
zunehmend immer größeren Mengen anfällt und
unsere Umwelt in hohem Maße schädigt.
Leider hat das Beispiel
mit der Gülleverwertung bis heute kaum
Schule gemacht. Nach wie vor landen riesige
Mengen an Schweinegülle auf den Äckern und
Weiden, schädigen die Böden und verseuchen
das Grundwasser.
Wir befinden uns in einer
Situation in der überwiegend finanzielle
Interessen bei der Produktion von
Nahrungsmitteln und der Entsorgung von
Abfällen, mit wenig Rücksicht auf die
Schädigung unserer Umwelt, im Vordergrund
stehen. So beziehen wir in Europa und auch
in China inzwischen Soja als Schweinefutter
aus südamerikanischen Ländern. Dort werden
riesige Flächen des Regenwaldes abgeholzt,
um sie als landwirtschaftliche Flächen für
den Intensiv-Anbau von Soja zu nutzen. Es
ist nur eine Frage der Zeit, bis aus diesen
Flächen nutzloses wüstenähnliches Brachland
entstanden ist. Beispiele dafür, wie aus
Monokulturen in kurzer Zeit verdorrte
unfruchtbare Böden entstanden sind, gibt es
weltweit.
Mich hat die Begeisterung
für mikrobielle Prozesse, wie sie u.a. bei
der Umwandlung der Schweinegülle
stattfinden, seit meiner ersten
Beschäftigung mit Mikroorganismen
seitdem nicht mehr losgelassen. Zuvor war
mir nicht bewusst gewesen, dass jeder
Bereich der menschlichen Gesellschaft und
jeder Teil der belebten Welt, sei es im
Positiven oder im Negativen von der
Tätigkeit von Mikroorganismen
betroffen ist. Das Wissen hierüber musste
ich mir über viele Jahre hinweg erst
aneignen.
Mikroorganismen
versorgen uns Menschenund
alle Tiere auf unterschiedlichen Wegen mit
Nahrung, wobei einige besondere Stämme für
die Erzeugung gastronomischer Genüsse,
z.B. Wein, Bier oder Käse und anderer
Milchprodukte zuständig sind.
Mikroorganismen sind
der Ursprung unserer unermesslichen
Rohölvorkommen auf unserer Erde, für deren
Entstehung viele Millionen Jahre benötigt
wurden und die wir innerhalb von wenigen
Jahrzehnten rücksichtslos verbrauchen und
dabei zusätzlich unsere Umwelt zerstören.
Mikroorganismen sind
aktiv an der Reinigung von Abwässern
beteiligt, die sie durch den Abbau von
giftigen und schmutzigen Bestandteilen in
sauberes Trinkwasser verwandeln.
Mikroorganismen wirken
entscheidend bei der Zersetzung toter
tierischer und pflanzlicher Bestandteile
und ihrer Rückführung in neue
Stoffkreisläufe mit.
Mikroorganismen tragen
die Hauptlast bei der Verarbeitung der
unermesslichen Flut an giftigen
Produktionsrückständen der modernen
Industriegesellschaft.
Mikroorganismen sind
in der Lage, tausende Tonnen aus
havarierten Tankern ausgelaufenes Öl aus
dem Meer abzubauen.
Mikroorganismen werden
von der Pharmaindustrie benutzt um
lebensrettende Antibiotika und anderer
Produkte herzustellen, die bei
verantwortungsvollem Umgang mit ihnen
einen großen Nutzen für die Gesundheit von
Menschen und Tieren haben können.
Mikroorganismen haben
Werkzeuge und Ideen geliefert, die in den
vergangenen Jahrzehnten ein beinahe
unbegrenztes Wachstum der
Biowissenschaften ermöglicht haben.
Mikroorganismen
im Boden sind die Voraussetzung für
unser Leben. Ihr Einfluss auf unsere
Geschichte und die Geschichte unseres
Planeten, sowie ihr Beitrag zur Erhaltung
unserer Umwelt und zur Verbesserung
unseres Lebensstandards ist unersetzlich.
Aber Mikroorganismen verursachen
auch gefährliche Erkrankungen und Epidemien
bei Menschen und Tieren.
Sie haben in der
Vergangenheit ganze Armeen vernichtet und
dadurch große militärische Feldzüge
effektiver vereitelt, als es die Taktik von
Generälen oder die Intrigen von Politikern
je vermocht hätten.
Sie lauern auch heute
noch auf Gelegenheiten, Veränderungen im
menschlichen Verhalten und in unserer Umwelt
für sich auszunutzen.
Mikroorganismen
könnten jedoch bei verantwortungsvollem
Einsatz in der Zukunft eine noch
wesentlichere Rolle für unser menschliches
Leben spielen. Dabei ist es wichtig, dass
ihr Einsatz einer breiten Masse der
Bevölkerung zu Gute kommt und nicht durch
wirtschaftliche Interessen in falsche Bahnen
gelenkt wird.
Mein Wunsch ist es, mit
meinen Beiträgen über die unzähligen
Aktivitäten von Mikroorganismen
möglichst vielen Lesern bewusst zu machen,
wie groß der Einfluss dieser winzigen mit
bloßem Auge nicht sichtbaren Lebewesen auf
unser Leben ist.
Vielleicht liest es auch
der eine oder andere Entscheidungsträger,
sei es aus der Politik, Industrie oder
Landwirtschaft und erkennt für sein Handeln
neue Gedankenansätze, die sich zum Wohl
unserer menschlichen Gesellschaft nutzen
lassen.
Ich werde regelmäßig neue
Artikel über Mikroorganismen
auf meiner Homepage den in den letzten
Monaten erschienenen Artikeln hinzufügen.
Bereits
der Dünndarm ist von
Mikroorganismen
besiedelt
Die Erforschung der Darm-Mikrobiota hat sich
bisher in erster Linie auf das
Dickdarmmikrobiom sowie auf Bakterien im
Stuhl konzentriert.
Erst seit kurzer Zeit wird auch die
Besiedlung des Dünndarms mit Mikroorganismen
erforscht. Prof.
Dr. Michiel Kleerebezem von der Universität
Wageningen in den Niederlanden weist darauf
hin, dass der Dünndarm die erste Zone ist,
in der Nahrung mit Mikroorganismen in
Kontakt kommt.
Allerdings ist die Zahl der im Dünndarm
vorhandenen Mikroorganismen im Vergleich zu
denen im Dickdarm wesentlich geringer.
Während im Dickdarm 10 hoch 10 bis 10 hoch
11 Mikroorganismen leben, sind es im
Dünndarm lediglich 10 hoch 4 bis 10 hoch 8.
Über die Bedeutung der Mikrobiota des
Dünndarms ist zur Zeit noch wenig bekannt.
Das liegt vor allem daran, dass der Dünndarm
in der Praxis schwer erreichbar ist.
Neuerdings können mit einer ferngesteuerten
Kapsel (Intellicap), die eigentlich
entwickelt wurde, um Medikamente in
bestimmten Bereichen des Darms freizusetzen,
gezielt Proben aus dem Darm entnommen
werden.
Kleerebezem und sein Team haben seitdem
erste Untersuchungen der Dünndarmmikrobiota
durchgeführt.
Er geht davon aus, dass im Dünndarm
lediglich eine zweistellige Zahl von
Bakterienspezies vorhanden ist. Besonders
häufig anzutreffen sind verschiedene
Streptococcus-Arten.
Im Vergleich zum Dickdarmmikrobiom ist das
des Dünndarms deutlich instabiler.
Aufgrund der geringen Keimzahl führt
beispielsweise die Zufuhr von Lactobazillen,
die im Dünndarm normalerweise eine sehr
geringe Rolle spielen, zu einer deutlichen
Verschiebung in diese Richtung.
Die Frage ist, so Kleerebezem, wie sich
diese mikrobielle Beeinflussung auf die
Darmschleimhaut auswirkt.
Erste Studien mit Verabreichung
verschiedener Probiotika und nachfolgenden
Biopsien stehen vor der Publikation.
Sie zeigen spezifische Muster des zum
Ausdruck-Bringens eines Gens (Genexpression)
in Abhängigkeit von den zugeführten
Probiotika.
Diese Muster können mit bestimmten
klinischen Effekten, wie Wundheilung,
Stimulation der unspezifischen Immunabwehr
oder der Entstehung neuer Blutgefäße
(Angiogenese) in Verbindung gebracht werden. Kleerebezem: Wir können
also klinische Ergebnisse anhand der
Veränderungen der in einer Zelle
hergestellten RNA-Moleküle (Transkriptom)
vorhersagen.
Sollte sich diese Hypothese in klinischen
Studien bestätigen, so weckt dies Hoffnung
auf potentielle Interventionsstrategien.
Ein Beispiel wäre die Adipositasprävention.
Die Bedeutung von
Mikroorganismen bei der
Entstehung der
biologischen
Artenvielfalt (Bilderquellen
Wikimedia bitte Bild anklicken!)
Der entscheidende
Schritt bei der Entwicklung von
Unterschieden bei der Artenbildung ging
von Mikroorganismen
aus, die in der Lage waren,
Zellulose als Energiequelle zu nutzen.
Zellulose ist die häufigste organische
Verbindung auf der Erde.
Ohne Mikroorganismen bliebe
sie für Tiere ungenutzt.
Mithilfe von
Darmmikroben wurden Tiere erst befähigt
als Pflanzenfresser zu leben.
Es war ein erster und
entscheidender Schritt, durch den sich
eine gewaltige Artenfülle entwickelte.
Allein mehr als 40.000
Zikadenspezies sind bisher beschrieben
worden. Zusätzlich Zehntausende, wenn
nicht Hunderttausende von Arten anderer
Insektengruppen.
Aber auch achtzig
Prozent aller Säugetiere und damit mehr
als 4000 Arten vom Kaninchen bis zum
Elefanten, sind Pflanzenfresser.
Auch sie verdanken ihre
Existenz der Tatsache, dass ihre Ahnen
sich mit den richtigen Mikroben zusammen
taten.
Für uns sind entspannt
weidende Kühe, Schafe oder Ziegen ein
selbstverständlicher Anblick und der
Inbegriff ländlicher Idylle. Aber ohne
ihre Pansenbewohner gäbe es sie nicht.
Auch für die Entstehung
von Raubtieren, wie Löwen, Tiger, Wölfe
oder Füchse war ein reichhaltiges Angebot
von Pflanzenfressern die Voraussetzung für
ihre Existenz. Dazu gehört auch die große
Vielfalt an insektenfressenden Vögeln,
genauso wie Igel, Fledermäuse, Spitzmäuse,
die von pflanzenfressenden Insekten und
deren Larven leben.
Korallenriffe verdanken ihre Existenz den
Symbiosen der Polypen mit Algen und
Bakterien und sie wiederum schufen die
Lebensgrundlage von Tausenden
unterschiedlichsten Tier-und
Pflanzenarten.
Die unglaubliche Vielfalt aller
Lebensformen auf der Erde, ist ein Produkt
der Mikroorganismen.
Wie ausgeklügelt sie die Evolution ihrer
Wirte beeinflussen, wurde gerade in neuen
Studien dargelegt, die in Fachkreisen und
darüber hinaus, großes Interesse erregt
haben.
Zumindest bei Insekten
scheinen Darmbakterien großen Einfluss auf
den Fortpflanzungserfolg zu haben. Sie
sind anscheinend sogar an der Bildung
neuer Arten beteiligt.
Forscher fanden heraus,
das Drosophila-Fliegen sich bevorzugt mit
Geschlechtspartnern paaren, die dieselbe
Nahrung fressen wie sie.
Dieses Verhalten bleibt
über Dutzende von Generationen stabil und
kann nur durch eine Antibiotikagabe
verändert werden.
Eine andere Nahrung
führt jedoch zu Verschiebungen innerhalb
dieser Mikroorganismen-Gemeinschaft.
Manche Arten nehmen stark zu, andere
verlieren an Bedeutung, was dann
vermutlich zu einer Veränderung der
Sexuallockstoffe führt, die von den
Fliegen nach außen abgegeben werden.
Es sind demnach die
Darmmikroben, die hierfür den Ausschlag
geben.
Die Wissenschaftler
halten es für wahrscheinlich, dass diese
Vorliebe der Fliegen zur Bildung neuer
Arten beiträgt. Denn Tiere, die sich
unterschiedlich ernähren, sind
wahrscheinlich auch geografisch
voneinander getrennt. Beides zusammen
führt zu einer Verstärkung der sexuellen
Isolierung, dem zentralen Ereignis in der
Evolution der Arten.
In der kleinen Welt der
Taufliegen wäre die Aussage: „Ich kann
dich nicht riechen!“ von weitreichender
Konsequenz.
Die Forscher glauben
allerdings, dass ihre Ergebnisse auch
darüber hinaus von Bedeutung sind. Gerüche
spielen zweifellos bei der Partnerwahl
vieler Tiere und auch bei Menschen eine
wichtige Rolle.
In den meisten Fällen sind sie das
Ergebnis mikrobieller Fermentationskünste.
Warum gehen uns diese
Fortpflanzungsdetails winziger Fliegen
etwas an?
Weil sie grundsätzliche
Fragen an die zentrale Theorie der
Biologie aufwerfen.
Ist bei der
Artenbildung, einem elementaren und
entscheidenden Evolutionsvorgang mehr
beteiligt, als nur das eigene Genom?
Nach der von E.
Rosenberg und I.Zilber-Rosenberg 2013
formulierten „Hologenomtheorie“ der
Evolution, ist die von Darwin begründete
Evolutionstheorie, wie Arten entstehen,
erweiterungsbedürftig. Und zwar
hinsichtlich der Komponenten eines
Organismus, die über die Gene des
Zellkerns hinaus, zum Artenbildungsprozess
beitragen.
Das Mikrobiom, das
bedeutet, die Gesamtheit aller den
Menschen und anderen Lebewesen
besiedelnden Mikroorganismen,
ist viel wichtiger, als man bisher in der
Evolutionsbiologie angenommen hat.
Bestimmen
Mikroorganismen was wir
essen? (Bilderquellen
Wikimedia bitte Bild anklicken!)
Wie ich bereits in Artikel Nr.
14 beschrieben habe, ist es
Forschern gelungen durch
Transplantationen von Darm-Mikroorganismen,
Verhaltensmerkmale von einem Mäusestamm
auf
einen anderen zu übertragen.
Übertragen auf den Menschen hieße das,
dass man ängstliche in mutige Menschen
verwandeln könnte, indem man ihnen das
Darmmikrobiom eines selbstbewussten
Draufgängers transplantiert und
umgekehrt.
Mäuse überwinden ihre Ängste schon, wenn
man ihnen probiotische
Milchsäurebakterien verfüttert und auch
bei unglücklichen Menschen soll dies die
Stimmung merklich aufhellen.
Die an Mäusen gewonnenen Ergebnisse
mahnen jedoch auch zur Vorsicht,
weil man bis heute nicht mit
Sicherheit weiß, was bei einer
Transplantation von Darmbakterien sonst
noch übertragen wird.
Gleichzeitig sehen Forscher
Möglichkeiten, derartige
Mikrobentransfers auch bei anderen
Krankheiten anzuwenden. Dazu gehören
u.a. Multiple Sklerose, Morbus
Parkinson, Morbus Crohn, Allergien,
Adipositas, chronische
Erschöpfungszustände und manche Formen
von Autismus. Bei allen diesen
Erkrankungen haben Studien ermutigende
Ergebnisse geliefert, sodass es sich
lohnt, in dieser Richtung weiter zu
forschen.
Die Mikrobiota des Darms, wird von dem
am Leben gehalten, was der Wirt zu sich
nimmt. Deshalb ist es nicht
unwahrscheinlich, dass diese unser
Essverhalten manipuliert.
Es stellt sich die Frage, ob es uns nach
bestimmten Lebensmitteln verlangt, weil
wir sie mögen, oder weil sie oder
einzelne Bestandteile von ihnen von
unseren Mikroorganismen
benötigt werden.
Die Mikroorganismen
im Darm verfügen jedenfalls über
verschiedene Möglichkeiten um auf das
Essverhalten ihres Wirtes einzuwirken.
Fehlt ausreichend Nahrung, können sie
Toxine ausscheiden, die Unwohlsein,
schlechte Stimmung oder Schmerzen
hervorrufen.
So wurde bei Mäusen nachgewiesen, dass Mikroorganismen in
der Lage sind dem Wirt bestimmte
Bevorzugungen von Nahrungsmitteln
„nahezulegen“ indem sie es schaffen, den
Geschmackssinn zu verändern.
Dazu müssen Gene für bestimmte
Geschmacksrezeptoren nur in ihrer
Aktivität gebremst oder stimuliert
werden. Für Mikroorganismen
in der Regel kein großes Problem.
Jeder von uns kennt die seltsamen
Gelüste, die wir manchmal nach
Schokolade, Erdnüssen, Chips, sauren
Gurken, fetten Speisen und ähnlichem
empfinden.
Die meisten Menschen geben ihnen oft
nach.
Einige lassen sich von ihnen
beherrschen.
Angesichts der folgenden Überlegungen
kann man sich klar machen, dass wir auch
die Möglichkeit haben, uns
vernunftbedingt zu entscheiden, auch
wenn Essensgewohnheiten nur schwer zu
verändern sind.
Algen
kann nicht jeder verdauen. Nur Japaner
die durchschnittlich 14 Gramm täglich
davon essen, verfügen über Enzyme, die
sie dazu befähigen.
Diese stammen von einem Bakterium namens
„Bacteroides plebeius“, das man im Darm
von Nicht-Japanern bisher nicht gefunden
hat.
Dieses Enzym befähigt die Japaner,
Kohlenhydrate zu verdauen, die in
Sushi-Algen enthalten sind.
Ist es möglich, dass dieses Bakterium
nun, da sein Gen Teil des japanischen
Mikrobioms geworden ist, einen
verstärkten Appetit auf Algen bewirkt?
Einige Forscher sind davon überzeugt und
gehen davon aus, dass entsprechende
Versuche mit Mikroorganismen
die spezielle
Nahrungsanforderungen haben, zu genau
diesem Ergebnis führen würden.
Ein Darmbakterium, das neue
Nahrungsquellen erschließt, wird seinen
Wirt in dem Bestreben beeinflussen,
diese Nahrung nun auch zu liefern.
Nimmt ein Wirt über längere Zeit eine
bestimmte Nahrung zu sich, begünstigt er
in seinem Darm die Vermehrung der Mikroorganismen,
die auf diese Nahrung und ihre
Bestandteile spezialisiert sind, denn Mikroorganismen wollen
nur fressen und sich vermehren. Auf
andere Nahrungsquellen auszuweichen, ist
ihnen in der Regel nicht möglich.
In der Folge, so eine weitere Vorhersage
von Forschern, werden diese Mikroorganismen
versuchen, ihren Wirt zur Fortsetzung
seines Essverhaltens zu bewegen, damit
der Nachschub gesichert ist und damit
ihre Vormachtstellung.
Leider
sind die Interessen der Mikroorganismen und
ihres Wirtes nicht identisch, im
Gegenteil, beide wollen optimal versorgt
werden und es ist unwahrscheinlich, dass
ihre Bedürfnisse übereinstimmen.
Aus Sicht des Wirtes kann ein zu starkes
Wachstum bestimmter Mikroorganismen
dazu führen, dass andere Mikrobenarten
des Ökosystems Darm daraufhin in den
Hintergrund gedrängt werden.
Die natürliche Vielfalt eines gesunden
Mikrobioms und damit eines gesunden
Wirtes kann so geschädigt werden und
beispielsweise zu übermäßiger
Gewichtszunahme führen.
Diese Schädigung der Mikroflora kann
fatalerweise auf andere übertragen
werden.
Bei Untersuchungen von über 12000
Personen, die übergewichtige Freunde
hatten, wurde festgestellt, dass die
Wahrscheinlichkeit, stark übergewichtig
zu werden um 51% höher lag, als bei
anderen vergleichbaren Personen.
Noch stärker ist das Problem der
übermäßigen Gewichtszunahme laut Studien
bei Menschen, die in einem gemeinsamen
Haushalt leben, in dem bereits ein oder
mehrere Familienmitglieder übergewichtig
sind. Die Mikrobiome dieser Menschen und
auch die Krankheitsbilder ähneln sich
wesentlich stärker, als die von Fremden.
Natürlich vermischen sich hier
verschiedene Einflussfaktoren, aber es
scheint erwiesen, dass neben sozialen
Gründen auch mikrobiologische Phänomene
eine entscheidende Rolle spielen.
Wenn Therapeuten diese enge Verbindung
zwischen Darmmikrobiota und Gehirn
bewusst gemacht wird, sind neue
Therapieansätze möglich, durch die viele
kranke Menschen und auch Tiere wieder in
einen Zustand gelangen können, in dem
der Körper reibungslos funktioniert.
Wie
Säugetiere zu ihren
Mikroorganismen kommen, die
sievor gefährlichen
Erregern schützen (Bilderquellen
Wikimedia bitte Bild anklicken!)
Säugetiere und so auch der
Mensch erwerben ihre Mikroorganismen in
einer Mischstrategie.
EinTeil
stammt aus der Umwelt, vor allem von den
nächsten Familienangehörigen, zu denen
beiMenschen u.a. auch Katzen, Hunde
und andere Haustiere gehören, der andere
und wichtigste Anteil jedoch von der
Mutter.
Nach
neuesten Forschungen gilt das seit über
100 Jahren bestehende Dogma, dass Kinder
und alle anderen Säugetierbabys im Bauch
der Mutter in einer sterilen Umgebung
heranwachsen und ihren ersten Kontakt
mit Körperbakterien während der Passage
durch denGeburtskanal haben, nicht mehr.
Studien der letzten Jahre
haben Wissenschaftler zum Umdenken
veranlasst. Es gilt als sehr
wahrscheinlich, dass die Beimpfung mit
wohltätigen Mikroorganismen
bereits vor der Geburt
stattfindet.
Lange Zeit wurde die
Forschungsenergie überwiegend darauf
verwendet, nach Erregern zu suchen, die
für Infektionen in der Gebärmutter
verantwortlich sind und damit eine große
Gefahr für das Ungeborene darstellen
können. Es wurde vernachlässigt, sich
intensiver mit denVerhältnissen
bei problemlos ablaufenden
Schwangerschaften und Geburten zu
beschäftigen.
Inzwischen haben mehrere
Studien nachgewiesen, dass in der steril
geltenden Umgebung des Uterus von
gesunden Müttern Mikroorganismen
vorhanden sind. Und zwar im Blut der
Nabelschnur, in Membranen des Fötus, im
Fruchtwasser und im sogenannten
„Kindspech“, einer Darmausscheidung von
Neugeborenen.
Im Kindspech fanden sich
vor allem Mikroorganismen,
wie man sie in ähnlicher Zusammensetzung
bei mehrere Monate alten Kleinkindern
findet.
Und dies, obwohl die Proben
unmittelbar nach der Geburt entnommen
wurden und die Babys noch keine
Muttermilch getrunken hatten.
Der Frage, wie Bakterien
der Mutter in den Fötus gelangen können,
näherten sich spanische Forscher mit
einem Trick.
Sie
isolierten Mikroorganismen
der Gattung Enterococcus aus der
Milch gesunder Mütter und markierten sie
mit einer spezifischen DNA-Sequenz um
sie später wieder identifizieren zu
können.
Dann verfütterten sie die
präparierten Mikroorganismen
in Milch an schwangere
Mäusemütter.
Deren Babys wurden unter
sterilen Bedingungen per Kaiserschnitt
entbunden.
Unmittelbar danach wurde
ihnen eine Probe aus dem Darm entnommen
und auf Kulturmedien übertragen.
Die Forscher konnten so
nachweisen, dass Mikroorganismen
aus dem Darm der Mutter über die
Plazentaschranke, die das Blut der
Mutter vom Kind trennt, in das
Verdauungsorgan ihrer ungeborenen Feten
eindringen konnten.
Es stellte sich die Frage,
wie Mikroorganismen,
für die das einschichtige Epithel des
Darminnenraumes nahezu undurchdringlich
ist, es schaffen, in den Darm des
Ungeborenen zu gelangen.
Eine wahrscheinliche
Antwort darauf fanden Mailänder
Wissenschaftler:
Es sind nicht die
Bakterien, die sich durch die Darmwand
bohren, sondern spezielle Zellen des
Wirtes, die die Verbindung zwischen den
Epithelzellen lösen und wieder
verschließen können, um im Darmlumen
aktiv nach Mikroorganismen
zu fischen, um sie sich
einzuverleiben.
Diese Zellen, die beweglich
sind und durch ihre Fortsätze ein
sternförmiges Aussehen haben, wurden
erstmals von Ralph Steinmann, einem
gebürtigen Kanadier entdeckt, wofür er
2011 den Nobelpreis für Medizin erhielt.
Dendritische
Zellen finden sich in allen
Schleimhäuten und Oberflächengeweben des
Körpers, also überall, wo Gefahr durch
gefährliche Mikroorganismen
droht.
Sie haben eine
herausragende Bedeutung für den
Organismus, weil sie die spezifische
Immunabwehr mobilisieren können und
gleichzeitig helfen, Autoimmunreaktionen
zu unterdrücken.
Seit Maria Rescigno und
ihre Kollegen aus Mailand den
dendritischen Zellen beim Fischen von Mikroorganismen
zusahen, gelten diese als die Einzigen,
die zu einem Transfer von Darmbakterien
innerhalb des mütterlichen Körpers fähig
sind.
Der Transfer verläuft
zunächst zu lymphatischen Organen, dann
über den Blutkreislauf bis in die
Plazenta und durch sie hindurch zum
Fötus.
Untersuchungen an Mäusen
deuten darauf hin, dass dieser Transport
während der Schwangerschaft stark
zunimmt.
Wahrscheinlich werden
Menschen und andere Säugetierkinder so
schon im Mutterleib auf das vorbereitet,
was sie nach der Geburt erwartet.
Eine intensive Dusche mit Mikroorganismen erfolgt
dann während der Passage durch den
Geburtskanal. Hier bekommt das Baby eine
probiotische Ganzkörperbehandlung mit
den Mikroorganismen
der mütterlichen Vaginal- und
Enddarmflora.
Später,
mit jeder Berührung und vor allem
während des Stillens an der Brust,
gesellen sich die Hautbakterien der
Mutter dazu, zusätzlich die Bakterien
des Mundes, die bei jedem Kuss und bei
Tieren durch liebevolles Belecken der
Tierbabys übertragen werden.
Die Muttermilch, die man
früher ebenfalls auch für steril hielt,
übernimmt einen weiteren Anteil. Man
weiß heute, dass sie das Baby mit bis zu
600 Bakterienarten versorgt, die kurz
nach der Geburt von Milchsäurebakterien,
sechs Monate später aber von Arten der
Mund- und Darmflora dominiert werden.
Die Mutter liefert also
nicht nur eine vorläufige
Grundausstattung von Mikroorganismen für
die
Darmflora des Kindes, sondern bereitet
das menschliche Baby ein halbes Jahr
später auch auf die feste Nahrung vor,
die es bald zu sich nehmen wird.
Neben Fetten und
Milchzucker besteht die drittgrößte
Fraktion der Muttermilch aus Zutaten,
die der Säugling gar nicht verwerten
kann.
Es handelt sich um
sogenannte „Oligosaccharide“, über 200
verschiedene kurzkettige Kohlenhydrate,
die dazu dienen, bestimmte Mikroorganismen im
Darm anzusiedeln und andere
fernzuhalten.
Babys,
die mit der Flasche aufgezogen werden,
müssen ohne diese Unterstützung
auskommen.
Zwar versucht die
Industrie, ihrer Ersatznahrung einige
Oligosaccharide beizumischen, aber die
zum Teil komplexen Verbindungen, die die
Forscher zur Zeit in der Muttermilch
vorgefunden haben, sind nur mit sehr
großem Aufwand herstellbar, was der
Muttermilch gleichwertige Produkte
unerschwinglich teuer machen würde.
Angesichts der neuen
Forschungserkenntnisse ist es
unverantwortlich, dass einige große
Unternehmen ihre
Muttermilchersatz-Produkte als der
Muttermilch gleichwertig oder sogar
überlegen anpreisen und selbst Mütter
aus Entwicklungsländern mit schlechter
medizinischer Versorgung dazu bringen,
auf das Stillen ihrer Säuglinge zu
verzichten.
Die Ausreifung des
Mikrobioms dauert bei Kindern etwa drei
Jahre. Dann hat es seine individuelle
Gestalt angenommen.
Bei Tieren ist der Zeitraum
je nach Tierart kürzer oder länger.
Für das Kind und seine Mikroorganismen sind
es drei entscheidende Jahre.
Werden in den ersten
Lebensmonaten nicht die Grundlagen für
ein gesundes Miteinander von Wirt und Mikroorganismen gelegt,
drohen unter Umständen lebenslange
Konsequenzen.
Es erscheint überfällig und
dringend angeraten, dass die Bedeutung
der Mikroorganismenübertragung
bei der Entscheidung für oder gegen eine
natürliche Geburt sowie für Muttermilch
oder Ersatznahrung größere
Berücksichtigung findet.
Der Mensch sowie alle Tiere
und auch Pflanzen sind Holobionten.
Wesen, die sich aus einemgestaltgebenden
großen und vielen sehr kleinen
Organismen zusammensetzen.
Es
ist
höchste Zeit, dieses nicht ganz neu
gewonnene Wissen in medizinische Praxis
umzusetzen.
Die Entstehung von
Leben
(Bilderquellen Wikimedia
bitte Bild anklicken!)
Wie das erste Leben auf
der Erde entstanden ist, ist wohl eine der
kompliziertesten Fragen, die sich die
Menschheit je gestellt hat.
Damit Ihnen klar wird,
wie kurz der Zeitraum des ersten
Menschenfundes, des Homo sapiens im
Vergleich zur Entstehung der Erde ist,
möchte ich Ihnen gerne eine interessante
Darstellung zeigen, die von Herrn Professor
Cypionka von der Uni Oldenburg stammt, der
mir freundlicherweise schon mehrmals einige
Fragen beantwortet hat. Ich habe diese
Darstellung modifiziert und besonders die
Zeit seit Beginn der ersten Nachweise von
Leben etwas detaillierter beschrieben.
In dieser Darstellung
wird der Zeitraum von der Entstehung des
Universums bis heute in einen 24-Stunden-Tag
gelegt.
Wie das Leben
angefangen haben könnte
Erdgeschichte und
Lebensgeschichte
Mio.
Jahre
Tageszeit
0 - 24h
Urknall
1
5
0
0
0
00:00
Unsere
Milchstraße
1
0
0
0
0
08:00
Sonnensystem,
Erde,
Mond
4
6
0
0
16:40
Sedimentgesteine mit
Isotopenfraktionierung
(Grönland)
O2 in der
Atmosphäre, einfache Einzeller mit
Zellkern (Eukaryonten)
2
4
5
0
20:12
20% O2
in der Atmosphäre, Skelettragende
Tiere
6
0
0
23:00
Landpflanzen
4
7
5
23:12
Dinosaurier
ausgestorben
6
5
23:54
Mensch
(Homo
sapiens)
1
23:59:54
Altägyptische
Pyramiden
0,
0
0
5
23:59:59,712
Hundert
Jahre
0,
0
0
0
1
23:59:59,994
Es beginnt um 0 Uhr mit
dem Urknall der noch nichts mit der
eigentlichen Entstehung der Erde zu tun
hatte, aber das Material lieferte, aus dem
sich in 5 Milliarden Jahren die Milchstraße
herausbildete und in weiteren 5,4 Milliarden
Jahren unser Sonnensystem mit Erde und Mond.
Eine Wolke aus Gas und
Staub formte den Grundkörper der Erde.
Dieser wuchs stetig mit weiteren
Gesteinsbrocken und nahm ihre vorläufige
Form an.
Die richtige Größe, die
optimale Entfernung zur Sonne, die chemische
Zusammensetzung der Atmosphäre, diese
Verkettung unglaublicherZufälle
, hat dazu geführt, dass sich auf diesem
einst wüsten Himmelskörper nach weiteren 1,1
Milliarden Jahren, nachdem die Erde
inzwischen etwas abgekühlt war, das erste
Leben entwickeln konnte.
So
sah sie derzeit sicherlich nicht aus,
sondern eher wie ein vollkommen blauer
Planet.
Wäre die Erde nur 5%
näher an der Sonne, wäre alles Wasser
verdampft und kein Leben wäre möglich
geworden, wäre sie kleiner, wie der Mars,
wäre sie völlig erkaltet. Wäre sie größer,hätte
heftiger Vulkanismus höheres Leben unmöglich
gemacht.
Das zeigt die
Einzigartigkeit unseres Planeten, der bis
heute der einzige ist, von dem wir wissen,
dass es Leben auf ihm gibt.
Mancher mag in dieser
Verkettung unglaublicher Zufälle einen
göttlichen Funken erkennen.
Mit dem wahrscheinlichen
Auftreten der ersten Lebewesen vor etwa 3,5
Milliarden Jahren sind wir auf unserer 24-
Stunden- Uhr jetzt bereits bei 18:35 Uhr
angelangt.
Wie es dazu kam, wissen
wir nicht genau, aber nach derzeitiger
Kenntnis nahm das Leben seinen Anfang mit
einem Molekül aus der Tiefsee. Moleküle sind
Gruppen von mindestens 2 Atomen.
Dort
waren viele Moleküle, aber dieses eine hatte
als Erstes einebesondere
Eigenschaft: Es konnte Materialaus
seiner Umgebung einsammeln und dazu nutzen,
eine Kopie seiner selbst herzustellen. Diese
Kopie erzeugte wiederum neue Kopien.Wenig
später gab es schon viele von ihnen und sie
kopierten sich immer weiter.
Da die Kopien nie ganz
exakt waren, tauchten manchmal neue
Varianten auf. Wenn eine solche zufällige
Veränderung dazu führte, dass das
Zwei Wassermoleküle, verbunden
durch eine Wasserstoffbrücke
betreffende
Molekül sich selbst schneller und
effizienter kopieren konnte, vermehrten
seine Kopien sich schneller als die anderen.
Wie die ursprünglichen
Kopienhersteller aussahen, wissen wir nicht,
aber mit ziemlicher Sicherheit ähnelten sie
den Molekülen, die wir heute als RNA
(Ribonukleinsäure) bezeichnen.
Diese
Moleküle sind zusammen mit einer ganz
ähnlichen Substanz, der DNA
(Desoxyribonukleinsäure), für nahezu alles
verantwortlich, was wir als „lebendig“
bezeichnen.
Das
stärkste Indiz für die Theorie, dass das
Leben in der Tiefsee in der Nähe von
heißen Quellen entstanden ist, sind
Archaebakterien .
In einer
Archaeazelle bildet der allergrößte
Teil der DNA ein ringförmiges
Molekül. Bei Pilzen und den meisten
vielzelligen Organismen finden wir
in jeder Zelle mehrere Chromosomen.
Archaeen
Chromosomen sind Komplexe aus DNA,
die in vielen Proteinen verpackt
sind. Sie befinden sich in den
Zellkernen der Lebewesen mit
Zellkern (Eukaryonten), zu denen
alle Tiere, Pflanzen und Pilze
gehören. Eine menschliche Zelle
enthält Geschlechtschromosomen ( XX
oder XY) sowie 22 verschiedene
Chromosomen, die jeweils in 2
Exemplaren vorhanden sind, denn
Menschen pflanzen sich sexuell fort,
und bei sexueller Fortpflanzung ist
es das Entscheidende, dass jeder
Nachkomme von jedemElternteilein
Exemplar jedes Chromosoms
mitbekommt.
Metaphasechromosomen
Archaebakterien
vermehren sich wie andere Bakterien
ungeschlechtlich: Die Zelle stellt
eine Kopie ihrer DNA-Sequenz her,
teilt sich dann so, dass jede Hälfte
eine vollständige Kopie abbekommt,
und die beiden Hälften wachsen
wieder heran. Damit ist der
Kreislauf geschlossen.
Es
sind
die ältesten Lebensformen, die wir
heute kennen.
Alle
Arten kommen nur in sehr
unwirtlichen Biotopen wie im
Sickerwasser von Kohlenhalden, in
Geysiren oder eben in der Tiefsee
vor.
Nach
weiteren 1 Milliarde Jahren, es ist
jetzt 20.12 Uhr, beginnt das
spannendste Kapitel der
Erdgeschichte.
Die
Lebensbedingungen werden durch im
Wasser heimische Cyanobakterien
entscheidend verändert.
Diese
winzigen Einzeller nutzen das
Sonnenlicht zur Photosynthese und
setzen dabei als Abfallprodukt
Sauerstoff frei.
Den
Cyanobakterien und ihrer
massenhaften Sauerstoffproduktion
ist es zu verdanken, dass sich das
lebensspendende Gas in der
Atmosphäre anreichern konnte.
Es
gilt als ziemlich sicher, dass es
ohne Sauerstoff heute kein höheres
Leben auf der Erde geben würde.
Cyanobakterien
Durch die
veränderte Atmosphäre konnten sich
einfache Eukaryonten entwickeln,
wahrscheinlich durch das
Verschmelzen von 2 Zellen.
Der
Zeiger unserer 24 Stunden Uhrgeht
sehr langsam voran und es entstehen
dennoch in kurzer Folge, bezogen auf
unsere 24-Stunden-Uhr, die ersten
skeletttragenden Tiere, dann
massenhaft Landpflanzen und
entsprechend riesige Pflanzen- und
Fleischfresser, die Dinosaurier.
Diese
sind jedoch nach nur wenigen Mio.
Jahren, 65 Millionen Jahre vor
unserer Zeit, um 23:45 bereits
wieder ausgestorben.
Etwa
4 Minuten später, vor 1,8 Mio.
Jahren, begann die Verbreitung des
Homo erectus von Afrika ausgehend.
Vor rund 1 Mio. Jahren war die
Ausbreitung des Menschen aus Afrika
bereits in vollem Gang. Der Homo
erectus hatte weite Teile Europas
und Asien besiedelt. Anhand
genetischer Marker ( Alu-Sequenzen
der DNA ) wird geschätzt, daß die
Population vor 1,2 Mio. Jahren bei
nur 55.000 Individuen lag.
Wir
haben es jetzt 23:59 und 54
Sekunden, also 6 Sekunden vor
unserer heutigen Zeit auf unserer
24-Stunden Uhr. Seit dieser Zeit ist
die Bevölkerungszahl bis heute auf
etwa 7,35 Milliarden angewachsen,
und diese Bevölkerung hat allein in
den letzten hundert Jahren, das sind
0,006 Sekunden auf unserer Uhr,
dafür gesorgt, dass 50 Prozent der
Lebewesen auf unserem Planeten
verschwunden sind, aus riesigen
fruchtbaren Landflächen Wüsten
entstanden und die
Umweltbelastungen durch
Chemikalien, Schwermetalle, Öl,
Dünger, Pestizide, Kohlendioxid,
Stickoxid, Ammoniak,
Schwefeldioxid, Arzneimittel,
Antibiotika, Kohlenwasserstoffe,
radioaktive Stoffe, u.a.
inzwischen zu
globalen Umweltzerstörungen geführt
hat.
Es
gibt eine Art von Lebewesen, die uns
in der Vermehrungsrate deutlich
überlegen ist, und deren sinnvolle
Nutzung es möglich machen könnte,
Hunger, Armut und Umweltzerstörung
weltweit zu besiegen.
Das
sind Mikroorganismen.
Allein
die Zahl der Arten von ihnen auf
unserem Planeten liegt
schätzungsweise bei mehreren
Milliarden. Nur ein sehr kleiner
Anteil von ihnen wurde bisher
entdeckt und klassifiziert.
In
einem Liter Meerwasser können 20.000
unterschiedliche Arten von Mikroorganismen
leben.
Dieses
riesige Meer von Mikroorganismen
treibt wichtige geochemische
Stoffumsetzungen an und trägt dazu
bei, die Erde für uns und für alle
anderen Lebewesen bewohnbar zu
halten.
Obwohl
der Nutzen und die Möglichkeiten des
Einsatzes von Mikroorganismen
und auchanderer
umweltfreundlicher Techniken vielen
Wissenschaftlern bekannt sind und
sie in einigen Bereichen bereits
erfolgreich eingesetzt werden,
überwiegen nach wie vor
umweltzerstörerische Praktiken der
Bodenbearbeitung, Energiegewinnung
und Nahrungsmittelproduktion
Längst
vorhandene technische Möglichkeiten,
zu denenwesentlich
der stärkere Einsatz von
Mikroorganismen gehören sollte,
bleiben ungenutzt, weil sie nicht
dem individuellenGewinnstreben von
Industrieunternehmen und Banken
dienen. Grenzenloses
Wirtschaftswachstum(bis
die
Umwelt stirbt) ist bei denPolitikern
der Industrienationen, egal welcher
politischen Ausrichtung, der einzige
Plan, auf den gesetzt wird. Wenn es
die Menschheit nicht schafft, andere
Wege zu gehen, werden wir mit
Sicherheit nicht einmal mehr
Bruchteile von Sekunden auf unserer
24-Stunden Uhr zur Verfügung haben,
um den Fortbestand menschlichen
Lebens in einer lebenswerten Umwelt
zu sichern.
Die
Zusammensetzung der Mikroflora
des Darms bei Tieren und
Menschen
Dass Kühe und
Wale ein ähnliches
Vormagensystem haben und zudem
noch in etwa die gleiche
Mikroflora im Vormagen, hat
Wissenschaftler lange Zeit
Rätsel aufgegeben. Beide
Tierarten, so unterschiedlich
sie auch erscheinen, sind
Polygastrier, das bedeutet, dass
die aufgenommene Nahrung mehrere
Magenabschnitte durchläuft und
dort von unterschiedlichen Mikroorganismenarten
verschiedenen
Stoffwechselprozessen ausgesetzt
ist.
Inzwischen
geht
man davon aus, dass die
Vorfahren der Wale Landtiere
waren und vor etwa 50 Millionen
Jahren den Übergang zum
Wasserleben vollzogen
haben. Wahrscheinlich
war es ihre einzige Möglichkeit zu
überleben und nicht wie die
Dinosaurier auszusterben.
Im Pansen, dem
Vormagensystem der Rinderbefinden
sich überwiegend anaerobe (nur
unter Sauerstoffabschluss
lebensfähige) Bakterien, Einzeller
(sogenannte Infusorien) und Pilze.
Sie
machen etwa 20% des Pansenvolumens
aus.
Die
Bakterien spalten Kohlenhydrate
(Zellulose, Pektine, Xylane ),
Zucker und Proteine.
Im
Pansen sind etwa 10 hoch 6 bis 10
hoch 11 Bakterien pro ml
vorhanden. (10 hoch 6 ist 1
Million und 10 hoch 12eine Milliarde ! )
Sie
gehören zu etwa 200 verschiedenen
Arten. Unter anderem:
Ruminococcus
spp. typische Pansenbakterien, die
Cellulose auf Umwegen in Glukose
umwandeln können um es dann selbst
zu nutzen.
Lactobacillus
spp. Sie können in einer
Fermentation ohne Sauerstoff
Kohlenhydrate zur Energiegewinnung
verwerten. Das Produkt ist
Milchsäure. Sie haben jedoch noch
viele andere Eigenschaften. Z.B.
können sie für einige andere
Bakterienarten giftige Proteine
bilden und diese abtöten oder ihr
Wachstum hemmen, und spielen in
der Lebensmittelindustrie eine
wichtige Rolle. Für Menschen sind
sie nicht pathogen. In dem von mir
hergestellten Komplex sind einige
dieser Stämmevorhanden.
Clostridium
spp. Sie kommen überall
(ubiquitär) vor, besonders im
Boden und im Verdauungstrakt
höherer Lebewesen. Unter ihnen
gibt es nicht-pathogene Arten, die
zum Teil in der Biotechnologie
eingesetzt werden. Einige können
Eiweiß spalten und andere
Kohlenhydrate vergären. Ein Teil
ihrer Produkte sind Buttersäure,
Aceton, und Butanol.
Aber
einige Stämmekönnen auch gefährliche
Krankheiten auslösen, z.B.
Clostridium tetani, der den
lebensgefährlichen Wundstarrkrampf
hervorrufen kann.
Die
Infektion wird durch kleinste
tiefere Verletzungen ausgelöst,
kann jedoch durch Impfung gut
beherrscht werden.
Interessant
ist, dass einige Tiere, z.B. Hunde
oder Katzen kaum an Tetanus
erkranken. (Ich hatte in über 30
Jahren Praxistätigkeitlediglich 2 an Tetanus
erkrankte Hundeund keine einzige Katze,
obwohl beide Tierarten generell
nicht gegen Tetanus geimpft
werden). Pferde und Menschen
erkranken dagegen häufig, deshalb
sollte bei ihnen die
Tetanus-Impfung Pflicht sein.
Des
weiteren Clostridium botulinum,
der besonders bei Rindern häufig
schwerste Infektionen verursacht.
Die typische Form bei Rindern
endet generell tödlich. Zunächst
sind Zunge und Unterkiefer
gelähmt. Die Zunge hängt aus dem
Maul heraus, das Tier hat
Schluckbeschwerden und starken
Speichelfluss. Entwässerung und
Komplikationen durch Festliegen
sowie Lähmungserscheinungen, die
sich über den ganzen Körper
ausbreiten, führen schließlich zum
Tod.
Im
Vormagensystem von Rindern und
anderen Polygastriern sind diese
gefährlichen Stämme jedoch nicht
vorhanden.
Bacteroides
spp. Sie gehören zur Normalflora
der Schleimhäute und des
Darmtraktes und wachsen nur unter
Sauerstoffabschluss. Ihr
Stoffwechselweg ist die
Fermentation. Aus verschiedenen
Zuckern bilden sie Acetat ( Salze
der Essigsäure) und Succinat
(Salze der Bernsteinsäure) , die
im Stoffwechsel eine wichtige
Rolle spielen, aber auch in der
Biotechnologie, unter anderem als
Geschmacksverstärker. Succinat
gibt manchem Wein die besondere
Note.
Ein
Großteil der Mikrobiota des
Pansens ist bis heute nicht
bekannt.
Neben
den Abbauprozessen sind die
Bakterien auch an der
Aufrechterhaltung des
Pansenmilieus beteiligt, damit das
anaerobe Milieu aufrecht erhalten
bleibt. Die im Einzelnen
stattfindenden komplizierten
Stoffwechselprozesse sind bis
heute nicht vollständig geklärt.
Zusammengefasst
kann man sagen:Der Wiederkäuer
stellt den Mikroorganismen
eine Fermentationskammer
zur Verfügung und erhält dafür von
diesen folgendes zurück:
1. Energie: Es entstehen etwa 5
mol( 1mol= 12 g Kohlenstoff)
Fettsäuren je kgTrockensubstanzaufnahme
pro Rind.
2.
Proteine:Die Mikroorganismen
verbleiben nicht im
Pansen. Sie wandern in den Dünndarm, werden dort
vom Rind weitgehend verdaut
und liefern dem
Tier dadurch Proteine.
3. Vitamine, Enzyme und
andere wichtige Stoffe:z.B.
können die Mikroorganismen Cobalamin
(Vitamin B12) und andere
Vitamine synthetisieren.
Nach
dem Vormagensystem, dass
Pflanzenfressern die von Mikroorganismen
produzierten
Nahrungsbestandteile liefert,
schließt sich bei Rindern der
Labmagen an. Ihm werden die
Nahrungsbestandteile aus dem
Vormagen zugeführt. Sie gehen von
dort über ähnliche Darmabschnitte
wie bei den Monogastriern ihren
weiteren Stoffwechselweg. Bei
Kälbern, die zunächst mit Milch
ernährt werden, gelangt diese
direkt in den Labmagen, da sich
das Vormagensystem erst entwickeln
muß.
Ausser den
Rindern gehören zu den
Polygastriern u.a. noch
Kamele,
Languren
und
Rote Riesenkängurus.
Sie alle bedienen sich der Mikroorganismen
um Cellulose zu spalten.
Bei
Pferden übernimmt der Blinddarm
diese Funktion und
Hasen
und Kaninchen fressen ihren
eigenen Kot um an mehr Energie zu
kommen.
Andere
Monogastrier, wie Menschen und
Schweine können Cellulose als
Nahrungsquelle nicht nutzen.
Aufgrund
der unterschiedlichen
Nahrungsgewohnheiten und
Umwelteinflüsse bildet sich
deshalb bei den unterschiedlichen
Arten eine individuelle Darmflora,
die auch vonTier zu Tier und von Mensch
zu Mensch unterschiedlich ist.
Die Darmflora
des Menschen besteht zu über 90 %
aus 4 Arten:
Firmicutes
Bacterioidetes
Proteobacteria
Actinobacteria
Diese überwiegen auch bei Hunden.
Forscher
gehen davon aus, daß die
Ähnlichkeit der Darmflora von
Mensch und Hund, damit
zusammenhängt, dass Hunde schon
mehr als 20 Tausend Jahre mit
Menschen zusammen leben.
Der Hund musste sich den
Nahrungsgewohnheiten des Menschen
anpassen. Er hat andere Gene als
sein Vorfahr,
der Wolf entwickelt und auch eine
andere Mikroflora. So ist er unter
anderem auch in der Lage, Stärke
zu verstoffwechseln, was der Wolf
nicht kann.
Die
Erforschung von Mikroorganismen
bei Tieren und Menschen
konzentriert sich auf die
Mikrobiota des Darms, weil davon
ausgegangen wird, dass sie in
unterschiedlicher Weise die
Gesundheit beeinflusst. Es ist
nachgewiesen, dass Menschen, die
an bestimmten Krankheiten (z.B.
entzündliche Darmerkrankungen,
Reizdarmsyndrom, Allergien)
leiden, eine Darm-Mikrobiota
aufweisen, die sich von Gesunden
unterscheidet.
Die
im Darm vorhandenen Mikroorganismen
spielen nicht nur eine
entscheidende Rolle für eine gute
Verdauung und damit für die
optimale Verwertung der
aufgenommenen Nahrungsmittel, sie
beeinflussen auch das Immunsystem.
Im Darmtrakt befindet sich der
größte und komplexeste Anteil an
Immungewebe, das nur durch das
Zusammenwirken mit einerunbeschädigten
Darm-Mikrobiota funktionsfähig
ist.
Veränderungen,
beispielsweise durch eine
Antibiotikatherapie, können das
Immunsystem schädigen und somit
das Risiko erheblich erhöhen, an
Infektionen zu erkranken,, die
durch opportunistische (fakultativ
pathogene) Krankheitserreger
ausgelöst werden.
Derartige
Zusammenhänge sind bekannt und
werden inzwischen von einigen
Wissenschaftlern und Therapeuten
für die Entstehung einer
wachsenden Anzahl von
Neuerkrankungen verantwortlich
gemacht.
Neue
Forschungsergebnisse über
MS(Multiple Sklerose) und der
Mikrobiota des Darms und
eigene Gedankenansätze dazu.
Wie bereits
in meinem Artikel
Nr. 17 berichtet, gehen
Wissenschaftler davon aus, dass
eine Veränderung der Mikroflora
des Darms eine entscheidende
Ursache für die Entstehung
von Autoimmunerkrankungen sein
kann.
Auf dem DGN-Kongress (Deutsche
Gesellschaft für Neurologie) am
23.September2015 in Düsseldorf
trafen sich 6000 Experten für
Gehirn- und Nervenkrankheiten, um
über neueste Studienergebnisse zu
berichten.
Hier wurden von Prof. Hartmut
Wekerle,
Hertie-Seniorprofessor am
Max-Planck-Institut für
Neurobiologie in München berichtet,
dass der Mikrobiota des Darms eine
entscheidende Bedeutung bei der
Entstehung der Multiplen Sklerose zu
kommt. Nachdem bereits die Forscher
der Charité in Berlin mit Kollegen
anderer Universitäten festgestellt
haben, dass ein Zusammenhang
zwischen der Mikrobiota des Darms
und verschiedenen
Autoimmunerkrankungen besteht, reiht
sich der Bericht von Herrn Prof.
Wekerle in die Liste der
Autoimmunkrankheiten ein,bei denen
ein Zusammenhang zur Darmflora
besteht.
Als ich bereits 2013 von einigen
Tierbesitzern erfahren hatte, dass
auch Ihnen die für ihre Tiere
bestimmten Mikroorganismen
hervorragend geholfen hatten
(die ich u.a. auch in meinem MOK
verordne), u.a. bei Personen, die
seit Jahren unter chronischen
Darminfektionen litten und erfolglos
therapiert worden waren (Morbus
Crohn, Colitis ulcerosa), aber auch
bei anderen chronischen
Erkrankungen, habe ich im Herbst
2014 mit der Leiterin der Studie,
Frau Christina Zielinski von der
Klinik für Dermatologie und
Allergologie der Charité-
Universitätsmedizin Berlin Kontakt
aufgenommen und ihr von meinen
Erfahrungen berichtet.
Frau Dr. Zielinski fand dies sehr
interessant und bat mich um die
Zusendung einer Probe. Sie
versicherte mir, sich wieder
bei mir zu melden, was leider nicht
erfolgte.
Auf meine telefonische Nachfrage
teilte sie mir dann mit, es täte ihr
leid, aber an ihrer Hochschule werde
nicht mit lebenden Mikroorganismen geforscht.
Kontaktversuche zu anderen
Institutionen scheiterten ebenfalls.
Deshalb wächst bei mir der Unmut
darüber, dass seit vielen Jahren in
regelmäßigen Abständen
internationale Forschungsergebnisse
auf den Zusammenhang der Mikroflora
des Darms und chronischer
Erkrankungen sehr deutlich
hinweisen, dennoch keine Versuche
unternommen werden, zu erforschen
wie hilfreich der Einsatz von Mikroorganismen beim
chronisch Kranken ist. Und dies,
obwohl die Zusammensetzung der
gesunden Mikroflora von Menschen und
vielen Tieren seit langem bekannt
ist.
Es
wäre relativ einfach die Mikroflora
von chronisch kranken Patienten
darzustellen, und mit der von
gesunden Personen zu vergleichen, um
sie mit geeigneten Mikroorganismen-Stämmen
zu ergänzen.
Doch leider wird dieser
Gedankenansatz der vielen kranken
Menschen helfen könnte nicht in der
Schulmedizin aufgegriffen.
Ich gehe davon aus, dass Mikroorganismen,
die den Darm von gesunden Menschen
besiedeln, nicht für kranke
Patienten schädlich sein können.
Ausserdem kann ich den
Gedankenansatz, einzelne Stämme
Demyelinisierung
bei multipler Sklerose.
In der Markscheidenfärbung nach
Klüver-Barrera
ist eine deutliche Abblassung
der (hier blau gefärbten)
Markscheiden im Bereich
der Läsion erkennbar
(Originalvergrößerung 1:100).
könnten von besoderer Wichtigkeit
für die Mikrobiota des Darms sein
nicht teilen.
Wie auch im letzten Artikel ( Mikroorganismen beeinflussen
Krebstherapie) wird ein bestimmter
Stamm, hier Bifidobakterien ( die
ich u.a. auch in meinem Mikroorganismenkomplex
verwende) als besonders
nützlich dargestellt.
Seit Jahrzehnten gibt es
Präparate mit einem oder
mehreren Stämmen (Lactobacillen,
Bifidobacterien, Enterococcen etc.),
mit denen die Mikrobiota des Darms
ergänzt werden soll, und die mit
mäßigen Erfolg eingesetzt werden. In
der Regel nicht von Schulmedizinern.
Ich glaube nicht, dass auf diesem
Wege entscheidende Fortschritte mit
dem Einsatz von Mikroorganismen
erzielt werden können.
Wie
bei allen in der Natur vorkommenden
Ökosystemen, so muss es auch im Darm
eine Biodiversität, das bedeutet
vereinfacht, eine biologische
Artenvielfalt geben, die durch
Wechselwirkungen untereinander
(Biozönose) das Ökosystem Darm in
die Lage versetzt, Störeinflüsse zu
kompensieren. Eingriffe in dieses
System können es schädigen und
lassen sich nicht durch die Zufuhr
von einigen Probiotika beheben. Das
bedeutet, dass die Forschung sich
intensiver mit dieser
Gesamtproblematik beschäftigen
müsste.
Die Frage ist, will sie das?
Demyelinisierung bei
multipler Sklerose.
In der immunhistochemischen
Färbung
für CD68
markieren sich (braungefärbt)
zahlreiche Makrophagen
im Bereich der Läsion.
(Originalvergrößerung 1:100)
Ich möchte dazu
einen Satz aus „Wikipedia“
zitieren:
„Der Einfluss der Pharmaunternehmen
auf die Medizin, die akademische
Pharmaforschung und öffentliche
Meinung-und daraus folgend auch der
Erwartungshaltung gegenüber der
Anwendung oder Verschreibung von
Medikamenten wird von zahlreichen
Kritikern als hoch problematisch
angesehen...“ ( Ich zähle mich
inzwischen auch dazu!)
Es kann meiner Meinung nach nicht
davon ausgegangen werden, dass einer
Branche deren wichtigstes Problem es
ist, (wie im Ärzteblatt.de, 13.März
2013 geäußert ) „Antworten auf die
Frage zu finden, wo in Zukunft noch
Wachstum herkommen soll“, daran
gelegen ist, Patienten zu heilen.
Die Heilung von Patienten kann das
von der Pharmaindustrie gewünschte
Wachstum nicht fördern, chronisch
kranke Patienten schon eher!
Leider resultieren aus dem
Gewinnerhaltungs- und stetigen
Steigerungsbestreben der
Pharmaindustrie auch eine immer
stärker werdende Einflussnahme auf
die medizinische Forschung und auf
die Hochschulen. Aus der
gewerblichen Wirtschaft, wozu die
Pharmaindustrie gehört, fließen in
Deutschland inzwischen doppelt so
viel finanzielle Zuwendung wie noch
vor 10 Jahren.
Die Forschung an den Hochschulen ist
logischerweise überwiegend eine
Auftragsforschung für die
Pharmaindustrie. So bleibt es
wenigen Forschern vorbehalten
unabhängig wissenschaftlich zu
arbeiten und ihre Ergebnisse zu
veröffentlichen.
Konsequenzen aus derartigen
Forschungen werden bei
Pharmaunternehmen nur dann gezogen,
wenn mit hoher Wahrscheinlichkeit
große Gewinnerwartungen damit
verbunden sind.
So liegt der Einsatz von Mikroorganismen durch
die Schulmedizin zunächst noch
in weiter Ferne.
Sogenannte
Checkpoint Blocker werden in der
Krebstherapie schon länger
eingesetzt. Die Antikörper machen
Tumore sichtbar für die Zellen des
körpereigenen Immunsystems und
helfen dadurch, die Krebszellen
anzugreifen und unschädlich zu
machen. Doch nicht bei allen schlägt
die Therapie an. Forscher haben
jetzt einen Grund dafür gefunden:
die Zusammensetzung der Darmflora.
Krebszellen die körpereigene
Immunpolizei auf den Hals zu
hetzen ist eine Idee, die Forscher
schon länger verfolgen. Bei dieser
Therapie werden die Krebszellen
mit Antikörpern markiert, um sie
für die Zellen des Immunsystems
als fremd erkennbar zu machen.
Doch die meisten Tumoren entziehen
sich diesem Angriff, indem sie
sich durch bestimmte
Oberflächenmerkmale vor dem
Immunsystem verstecken. So
genannte Checkpoint Blocker, also
spezifische Antikörper, können die
Krebszellen zwar enttarnen, doch
offenbar wirken sie nur, wenn auch
die richtigen Mikroorganismen
im Körper leben. Das haben
Thomas Gajewski und seine Kollegen
von der University of Chicago
beobachtet, als sie Mäuse
behandelten, die an Hautkrebs
erkrankt waren.
"Wir
haben zwei Gruppen von Mäusen
untersucht, die unterschiedliche
Bakteriengemeinschaften in ihrem
Darm beherbergten. Während die eine
Gruppe gut auf die Krebstherapie
ansprach, wirkte sie bei der anderen
kaum. Wir konnten diese Unterschiede
allein auf die Zusammensetzung der
Bakteriengemeinschaft im Darm
zurückführen. Denn als wir die
Bakterien der einen Gruppe auf die
andere transplantierten, kehrte sich
der Effekt um."
Diejenigen Mäuse, bei denen die
Therapie zunächst nicht wirkte,
sprachen also dank der Darmbakterien
ihrer Artgenossen deutlich besser
auf die Behandlung an. Später gelang
es den Forschern sogar, einen
besonders nützlichen Therapiehelfer
unter den
Mikroorganismen auszumachen:
Sogenannte Bifidobakterien. "Unsere
Überlegung war dann, dass wir diese
Keime als eine Art Medikament in der
Krebstherapie nutzen können. Wir
haben die Bifidobakterien daher
denjenigen Mäusen verabreicht, die
schlecht auf die Immuntherapie
ansprachen. Und tatsächlich
bewirkten die Mikroorganismen,
dass die Tiere eine Immunreaktion
gegen den Tumor entwickelten und
sich der Krebs bei den meisten
Mäusen zurück bildete."
Wie die Bakterien dem Immunsystem
dabei helfen, Krebszellen zu
bekämpfen, ist weitgehend unklar.
Doch Thomas Gajewski und seine
Kollegen sind dem Mechanismus
bereits auf der Spur.
"Der Gedanke ist fast schon
verrückt, dass ein paar
Bakterienstämme im Darm das gesamte
Immunsystem beeinflussen können. Wir
wissen aber, dass so genannte
dendritische Zellen durch
Darmbakterien aktiviert werden.
Diese dendritischen Zellen setzen
die Abwehr des Immunsystems gegen
Krankheitserreger, aber auch gegen
Krebszellen in Gang. Und wir sehen,
dass diese Abwehrzellen während der
Immuntherapie gegen Krebs besonders
aktiv sind."
Ob Bakterien auch das menschliche
Immunsystem aktivieren und dabei
helfen, Krebszellen unschädlich zu
machen, ist bisher nicht bewiesen.
Doch es gibt Studien die zeigen,
dass menschliche Darmbakterien in
Mäusen ganz ähnliche Funktionen
übernehmen. Thomas Gajewski vermutet
daher, dass die Mikroben auch bei
Krebspatienten dabei helfen, das
Immunsystem scharf zu stellen.
"Wir hoffen, dass wir in den
Bakteriengemeinschaften unserer
Krebspatienten ähnliche Unterschiede
finden. Dass Patienten, bei denen
die Immuntherapie gut funktioniert,
andere Mikroorganismen
in ihrem Darm haben als
Menschen, die nicht auf die
Behandlung ansprechen. Langfristig
könnten wir den Krebspatienten dann
bestimmte Mikroorganismen
verabreichen, um die
Immuntherapie effektiver zu machen.
Das ist unsere Hoffnung."
Theoretisch wäre es auch denkbar,
die Darmbakterien von
Krebspatienten, bei denen die
Immuntherapie gut funktioniert, auf
andere zu übertragen. Solche
Fäkaltransplantationen werden
bereits bei Menschen durchgeführt,
die unter chronischem Durchfall
leiden. Thomas Gajewski hält eine
solche Therapie zwar für möglich,
doch so lange nicht klar sei, welche
Mikroorganismen
bestimmte Funktionen im
Körper übernehmen, warnt er
vor solchen Methoden.
Gülle,
das Produkt einer
folgenschweren Fehlentwicklung
in der Landwirtschaft.
In meinem
letzten Artikel habe ich
angekündigt, mich mit dem Thema
Gülle in einem meiner nächsten
Artikel zu befassen. Dass
es schwierig sein wird, in einem
Kurzartikel wie ich sie verfasse,
dieses Thema zu bearbeiten, war mir
klar. Bei meinen Recherchen und dem
Versuch der Zusammenfassung meiner
angesammelten Literatur, die sich
mit der Thematik befasst, wurde mir
dies erst richtig klar.
Was mir auch schnell klar wurde und
was inzwischen viele
Wissenschaftler, aber auch einige
Landwirte und Konsumenten von
landwirtschaftlichen Produkten
erkannt haben, ist, dass es sich bei
der Gülle um ein Problemprodukt
handelt, mit dem wir unsere Umwelt
und unsere Böden in furchterregender
Weise schädigen.
In Deutschland werden mindestens
zweimal im Jahr riesige
landwirtschaftliche Flächen mit übel
riechender Gülle getränkt. Fäulnisbakterien
werden vom Wind verweht und Ammoniak
entweicht in die Luft. Mikroorganismen und
Kleinstlebewesen, unverzichtbare
Bestandteile für gesunde Humusböden
werden abgetötet.
Teilweise sickern Gülle-Bestandteile
wie Ammonium, Nitrat und andere in
tiefere Bodenschichten ein und
verseuchen das Trinkwasser.
In Obst- und Gemüseanbaugebieten
können gefährliche Krankheitserreger
in die Erde gelangen, was
gesundheitliche Schäden bei
Verbrauchern erzeugen kann. Krankheitskeime
wie u.a. Clostridien und
Salmonellen, die besonders die
Landwirte infizieren und zu schweren
Erkrankungen
(Botulismus,Salmonellose) führen,
vermehren sich und weisen auf eine
gestörte und aus dem Gleichgewicht
geratene Mikrobiologie hin.
Außerdem gehen Nährstoffe bei der
Ausbringung verloren (tausende Euro
Wert an Nährstoffen in jedem
Güllebehälter).
Etwa 27 Millionen Schweine und fast
13 Millionen Rinder produzieren mehr
als 200 Millionen Tonnen Gülle in
Deutschland.
Unglaublich ist, dass zusätzlich ein
grenzüberschreitender Güllehandel
mit Gülle aus den Niederlanden und
Belgien erfolgt.
Überwiegend wird diese
furchterregende Gülleproblematik
jedoch von Politikern,
Landwirtschaftsberatern und
Landwirten bis heute ignoriert.
Ich habe mich bemüht,
nachzuvollziehen, wie es überhaupt
dazu kam, dass es zu dieser
Gülleproblematik, wie wir sie in
allen Ländern in denen
Massentierhaltung (dieser Begriff
wird vom Deutschen Bauernverbund als
„politische Kampfparole“ eingestuft
und abgelehnt) kommen konnte.
Als Tierarzt, der sich mit den
Verhaltensweisen von Tieren
auskennen sollte, möchte ich
vorausschicken, dass die Vermischung
von Kot und Harn ein unnatürlicher
Vorgang ist.
Noch heute können wir bei allen
Säugern feststellen, dass der
Kot-und der Harnabsatz i.d.R. nicht
zum gleichen Zeitpunkt stattfindet
und die entsprechenden dafür
vorgesehenen Organsysteme so
angelegt sind, dass Kot und Harn
nicht an die gleiche Stelle
abgesondert werden.(Der Kot nach
hinten, der Harn nach vorn).
Wie alle Vorgänge in der Natur, die
sich in Millionen von Jahren
entwickelt haben, gibt es hierfür
einen Sinn.
Pflanzenfresser benötigen Pflanzen
als Nahrung, und für das Wachstum
dieser Pflanzen sind gesunde
Böden die Voraussetzung. Es
muß dem Boden jedoch alles, was
entnommen wurde zurückgegeben
werden. Dies erfolgt dadurch, daß
die Tiere dem Boden ihre
Ausscheidungen in verwertbarer Form
hinterlassen. Diese Symbiose
zwischen Tier und Boden wird im
Idealfall zu einer optimalen
humushaltigen Bodenqualität führen
und sie erhalten oder sogar
verbessern.
Aus Teilen der nordamerikanischen
Prärie, haben sich auf Basis
ausgedehnter Grasflächen mit
riesigen Büffelherden so die größten
Kornkammern der Erde entwickelt.
Umgekehrt wurden und werden mit dem
gleichen Material, Harn und Kot von
Rindern und Schweinen, ein Großteil
der landwirtschaftlichen Flächen,
die ehemals beste Humusqualität
aufwiesen, in Europa und weltweit
geschädigt.
Statt den Humusschwund, der ohnehin
durch Klimawandel, nicht angepasste
Bodenbearbeitung, Eingriffe in den
Wasserhaushalt, nicht
bedarfsgerechte Düngung,
Anbau von humuszehrenden Produkten,
die nicht der Ernährung dienen,
auszugleichen,
wird er durch den Einsatz von Gülle
noch verstärkt.
Was macht Gülle so schädlich für den
Boden, obwohl das Ausgangsmaterial
das selbe ist,
welches für ihn, in anderer Form
zugeführt, äußerst nützlich ist.?
Die Erklärung hierfür ist einfach.
Kot von Tieren enthält eine Vielzahl
von
Mikroorganismen und
organischem Material, während Harn
keine Bakterien enthalten sollte,
aber andere für Pflanzen wichtige
Stoffe.
Kot und Harn über getrennte Wege
ergeben mit kohlenstoffhaltigem
Material ( Stroh, Pflanzenreste,
„Unkraut“, Laub, etc.) ein optimales
symbiotisches Verhältnis zwischen
Tier, Pflanze und Boden.
Im Zuge der Industrialisierung im
19. und 20.Jahrhundert gab es in der
Landwirtschaft einen erheblichen
Produktionsanstieg und weniger
Arbeitskräfte, die unter den
gegebenen Bedingungen bereit waren,
in der Landwirtschaft zu arbeiten. Die
Rinder- und Schweinezucht wurde
optimiert und führte zu einer
besseren Versorgung der Bevölkerung
mit Fleisch und Tierprodukten.
Die industrielle Landwirtschaft
begann.
Die Tiere wurden, wie es bis heute
geschieht, auf Spaltenböden
gehalten, in ihren eigenen Fäkalien
ruhend und in der Regel ohne bis zu
ihrer Schlachtung einmal Stroh
gesehen zu haben.
Bei diesem tiefgreifenden
Strukturwandel wurden eine Vielzahl
von Folgeproblemen geschaffen, die
bis in die heutige Zeit
hineinreichen.
Die ethische Bewertung der
Massentierhaltung will ich bewußt in
meinem Artikel nur andeuten und
nicht zum Thema machen.
In der Tierethik wird
tierisches Wohlbefinden als
„größtmögliche biologische Funktion,
Freiheit von Leid im Sinne von
anhaltender Angst oder Schmerz sowie
positive Erlebnisse wie Komfort und
Zufriedenheit“ definiert.
Ob es ethisch vertretbar
ist, in Tierschutzgesetzen nur
Haustiere zu berücksichtigen
und Ausnahmen für Nutztiere zu
machen, sei dahingestellt.
Zusammenfügung von Kot und Harn
erweisen sich bei näherer
Betrachtung als folgenschwere
Fehlentwicklung.
Die ursprüngliche Haltung von
Nutztieren erfolgte auf Stroh oder
im Freien, wo sie ihre
Ausscheidungen absetzten.
Das Stroh-Kotgemisch wurde auf einem
Misthaufen gelagert und später auf
die Felder ausgebracht. Die im Boden
befindlichen Mikroorganismen
bauten dann aus der Luft
entnommenen Stickstoff (ca.78% der
Luft bestehen aus Stickstoff) in das
vorhandene organische Material
(Kot-Stroh-Gemisch) ein.
Das entstehende Produkt war durch
den Stickstoffeinbau energiereicher
als das Ausgangsmaterial. Dem Boden
wurden wertvolle Stoffe, die ihm
durch Ernten und Auswaschung
entzogen worden waren zurückgegeben.
Mikroorganismen und
Kleinstlebewesen die eine immense
Bedeutung bei der Aufrechterhaltung
von Humus haben, blieben erhalten.
Der Harn der Tiere lief über Rinnen
in Jauche-Gruben (Jauche:Bezeichnung
für den gesammelten Harn der Tiere).
Er enthält neben Harnstoff,
Harnsäure und Kreatinin, Phosphate,
Kalium- und Calciumsalze u.a. und
dient Pflanzen als Nährstoff wenn er
etwa 10-fach mit Wasser verdünnt
wird.
Beide Komponenten ergeben insofern
einen äußerst nützlicher Dünger.
Mit Einführung der Spaltenböden in
der intensiven Landwirtschaft wurde
statt der Trennung von Kot und Harn
der Tiere ein Kot-Harn-Gemisch
erzeugt, dass als Gülle bezeichnet
wurde.
Auch bei Gülle laufen durch Mikroorganismen bewirkte
Prozesse ab. Diese entstehen durch
Fäulnisbakterien.
Das Grundprinzip der Fäulnis besteht
darin, Stickstoff ( meist in Form
von Ammoniak) aus dem vorhandenen
Material abzuspalten und
freizusetzen. Das bedeutet, dass
Stickstoff in die Luft abgegeben
wird, die ohnehin schon überwiegend
stickstoffhaltig ist und dies
besonders in Form von Ammoniak, dass
ein wesentlich schädlicherer
Klimakiller als CO2 ist.
Sattler u. Wistinghausen (Der
landwirtschaftliche Betrieb, 1989)
fassen die ungünstigen
Nebenwirkungen von Gülle
folgendermaßen zusammen:
-Geruchsbelästigungen in den Ställen
und auf dem Gelände
-Schäden an den Extremitäten durch
Roste und Spaltenböden
-Stallstress: psychische Probleme
durch Tierkonzentration und
Strohmangel
-enorme Nährstoffverluste beim
Ausbringen, vor allem in der
vegetationslosen Zeit
-allgemein bekannte Strukturschäden
der Böden
-Verätzungen der grünen Pflanzen
-Schäden an den Wurzeln durch
giftige Umsetzprodukte
-immer mehr verunkrautete Wiesen und
Weiden durch Verdrängung
wertvoller Futtergräser, Kräuter und
Kleearten
Dr.Manfred Kriegl und Heidi Rudolph
weisen zudem auf die Folgen für die
Mikroflora und -fauna der
behandelten Flächen hin. Zitat (
Humus und Bodenleben ) : „Nehmen Sie
sich die Mühe und beobachten Sie
nach einer solchen Prozedur, wie
viele tausende Regenwürmer durch die
eingedrungene Jauche fluchtartig den
Boden verlassen, danach sich
krümmend dahin vegetieren, um nach
Stunden zu sterben.“
Ich möchte hinzufügen: Statt mit
ihrer Aktivität den herrlichsten
Humus zu bereiten.
Mikroorganismen
ernähren unsere Böden,
Kunstdünger und Gülle
zerstören sie !
Stickstoff bildet mit fast 80% den
Hauptanteil unserer Luft.
Leider können Pflanzen diesen
gasförmigen Stickstoff aus der Luft
nicht verwerten.(Zumindest nach
traditionellem Lehrbuchwissen)
Sie müssen sich dieses
lebenswichtige Element aus der
Umgebung von Pflanzenwurzeln
beschaffen. Tiere dagegen durch das
Fressen von Pflanzen oder von
anderen Tieren.
Von allen Elementen, die Pflanzen
für ihr Wachstum benötigen, ist
Stickstoff das am schwierigsten
zugängliche.
Ein Mangel limitiert das
Wachstum.
Diese Wichtigkeit
von Stickstoff für das
Pflanzenwachstum ist der
Wissenschaft bereits seit mehr als
hundert Jahren bekannt.
Und so war es dem Nobelpreiskomitee
1918 und 1931 wert, den Chemikern
Fritz Haber und Carl Bosch den
Nobelpreis für ein Verfahren zu
verleihen, mit dem Stickstoff aus
der Luft industriell hergestellt
werden kann.
Dieses
Verfahren wird noch heute für die
Produktion von Mineraldünger
angewandt.
Es ist sehr energieaufwendig. (Der
Energiebedarf für eine Tonne
Stickstoff einschließlich
Herstellung, Transport und
Ausbringung entspricht dem
Energiegehalt von zwei Tonnen
Erdöl!)
Stickstoff muss, ehe es von Pflanzen
genutzt werden kann, als Salz, das
sich im Wasser löst, fixiert werden.
Zusammen mit Phosphat und Kalium
wird es als Volldünger oder auch als
reiner Stickstoffdünger
weltweit in der Landwirtschaft
eingesetzt. Zusätzlich
enthalten viele Volldünger daneben
noch Schwefel, Calcium, Magnesium
sowie Spurenelemente.
Diese Mineraldünger haben in der
Landwirtschaft einen großen
Produktivitätsfortschritt
ermöglicht.
Leider ist nicht nur der hohe
Energieaufwand problematisch,
sondern auch die Bedrohung der
mikrobiellen Aktivität des Bodens,
da synthetische Düngemittel in der
Regel die Arbeit von Mikroorganismen
übernehmen.
Ein
weiteres Problem ist die Gefahr des
Überdüngens, das vor allem in
Gebieten intensiver
landwirtschaftlicher Nutzung mit
hohem Viehbesatz besteht, ( z.B. im
Münsterland und in
Südwestniedersachsen ) wo neben
Düngemitteleinsatz Exkremente aus
der Massentierhaltung auf Felder
ausgebracht werden.
Hier liegt der Zweck der Ausbringung
meist nicht in der Steigerung der
Erträge, sondern allein in der
preisgünstigen Entsorgung. (
Ich werde mich in einem gesonderten
Artikel noch näher mit dieser
Problematik beschäftigen).
Mikroorganismen
und Kleinstlebewesen fallen
diesem Verfahren zum Opfer.
Da Mikroorganismen
jedoch für die
landwirtschaftliche Qualität eines
Bodens entscheidend sind,
führt dies zu erheblichen Problemen.
Der weltweite Verbrauch an
Düngemitteln betrug 1999 141,4 Mio.
Tonnen und erhöht sich besonders in
China permanent (2012 36,7 Mio.
Tonnen). Dennoch sind
stickstofffixierende Bakterien nach
wie vor viel wichtiger als die von
Menschen hergestellten Kunstdünger.
Die Fruchtbarkeit des Bodens beruht
in der Natur fast ausschließlich auf
diesen Mikroorganismen.
Die Menge des von ihnen produzierten
aus der Luft fixierten Stickstoffs
liegt bei 150 bis 200 Mio. Tonnen
pro Jahr, was ca. das Vierfache der
Produktion durch das
Haber-Bosch-Verfahren ausmacht.
Dieses und andere Verfahren zur
Herstellung von Kunstdünger frisst
nicht nur Energie, es ist auch
teuer. Zudem ist es mit großen
Umweltverschmutzungsproblemen
behaftet, die u.a. durch Auswaschen
von Nitrat in die Gewässer
entstehen.
Neben
dem hohen Energieaufwand bei der
Herstellung und die damit
verbundenen CO2-Emissionen treten
noch weitere Probleme auf.
Die Kombination von Kunstdünger und
schweren landwirtschaftlichen
Maschinen hat bereits in vielen
Teilen der Welt zu irreversibler
Zerstörung der organischen Struktur
der Böden geführt.
Ein weltweites Umdenken in der
Landwirtschaft ist daher dringend
erforderlich, um die natürlichen,
von Mikroorganismen
ausgehenden Prozesse bei der
Produktion von landwirtschaftlichen
Produkten wieder stärker in den
Vordergrund zu rücken.
Es gibt genügend Beispiele an denen
klar wird, dass die Fruchtbarkeit
des Bodens in der Natur fast
ausschließlich von Mikroorganismen ausgeht.
Besonders wichtig für die
Verfügbarkeit von Stickstoff für
Reis in den Reisfeldern Asiens sind
Cyanobakterien wie Anabaena und
Nostoc. Obwohl für ein Drittel der
Menschheit Reis als wichtigstes
Grundnahrungsmittel gilt, brauchen
dennoch ein großer Teil der
Reisfelder nicht gedüngt werden.
Die Cyanobakterien leben innerhalb
der Blätter des winzigen
Wasserfarnes Azolla.
Sie kommen aber in vielen tropischen
Böden auch frei vor und erreichen
während einiger Wochen eine
Syntheseleistung, die auf ein Jahr
hochgerechnet 750kg Stickstoff pro
Hektar ergibt.
Diese Mikroorganismen
liefern damit den größten
Einzelbeitrag zur weltweiten
Stickstoffproduktion.
Zwei andere Kategorien von
Stickstofffixieren sind weltweit
verbreitet.
Die eine lebt in symbiotischer
Gemeinschaft mit einer Pflanze. Die
Mitglieder der anderen Gruppe leben
frei im Boden. Der
klassische Vertreter für die erste
Kategorie ist Rhizobium, ein
Bakterium, das in Knöllchen an den
Wurzeln von Leguminosen (Erbsen,
Bohnen, Klee und anderen
Schmetterlingsblütlern) vorkommt.
Der Grund für die althergebrachten
Fruchtwechsel, die heute leider
immer weniger durchgeführt werden,
liegt in der Existenz dieser Mikroorganismen.
Wird jedes Jahr die gleiche Pflanze
gesät, egal ob Gras, Gerste, Weizen
oder gar Mais, nimmt die
Bodenfruchtbarkeit dagegen rapide
ab.
Über die Leguminosen erhält der
Boden seine Fruchtbarkeit zurück,
indem die Rhizobien in den
symbiotischen Knöllchen Stickstoff
fixieren.
Die Mikroorganismen
fangen so viel von diesem
Element ein, wie sie für sich und
für die Bedürfnisse der Pflanze
benötigen.
Rhizobien haben spezifische Partner.
So würden beispielsweise die
Symbionten der Erbsen keine
Knöllchen an Lupinen bilden. Einige
Stämme bilden effektivere Knöllchen
als andere. Deshalb wird das von
Landwirten eingesetzte Saatgut
inzwischen mit speziell ausgewählten
Stämmen versetzt.
Durch genetische Manipulationen
werden heute bereits besonders
effektive Rhizobienstämme erzeugt.
Der zweite wichtige
Stickstofffixierer in der Natur ist
Frankia. Er ist ein Vertreter aus
der Gruppe der Actinomyceten, die
auch als „höhere“ Bakterien
bezeichnet werden.
Frankia tritt in Gemeinschaft mit
der Erle (Almus) auf, die dadurch
auf trockenen Böden und im Gebirge
wachsen kann. (Das dabei noch andere
von Mikroorganismen
ausgehende Mechanismen eine
Rolle spielen können, ist aktuell
die Hypothese von einer Gruppe von
Forschern. Einer von meinen nächsten
Artikeln wird sich hiermit
befassen.)
Eine verwandte Mikrobe von Frankia
bildet Symbiosen mit der Sumpfbeere
(Myrica) und der Büffelbeere
(Shepherdia), zwei winterharten
Pflanzen, die mit der Hilfe dieser
Symbionten in nährstoffarmen Böden,
wie Steppen und Sümpfen wachsen.
Eine weitere Mikrobe der
Gattung Azospirillium ist mit
bestimmten Gräsern und gelegentlich
mit Mais vergesellschaftet.
Sie fixiert in einigen Teilen der
Welt ebenfalls Stickstoff.
Des Weiteren existieren eine
Vielzahl von nicht symbiotischen,
freilebenden Stickstofffixierern wie
Azotobacter, die gut belüftete und
neutrale bis schwach alkalische
Umgebungen bevorzugen. Sie tragen
jedoch eher im geringen Umfang zur
Stickstofffixierung bei.
Außerdem leisten andere Bakterien
aus unterschiedlichen Gruppen einen
wichtigen Anteil an der Produktion
von Stickstoff. Hierzu gehört unter
anderem Beijerinckia, verschiedene
Clostridien-Arten und Bacillus
polymyxa.
Bei der jährlich fixierten
Stickstoffmenge liegt Rhizobium mit
deutlichem Vorsprung vorn. Luzerne
mit Rhizobium kann bis zu 282 kg
Stickstoff pro Hektar jährlich
binden.
Cyanobakterien schaffen immerhin 10
kg und Azotobacter 113 g.
Aufgrund
der durch die Herstellung und
Anwendung von Kunstdüngern bereits
aufgetretenen Probleme suchen
Wissenschaftler zunehmend nach
Möglichkeiten, die mikrobiellen
Prozesse, durch die Mikroorganismen den
Pflanzen Stickstoff zugänglich
machen, besser auszunutzen.
Eine Schlüsselrolle bei dem Vorgang
spielt das Enzym Nitrogenase. Es
bewerkstelligt den überwiegenden
Teil der weltweiten
Stickstofffixierung ohne den hohen
Energieaufwand des
Haber-Bosch-Verfahrens.
Andere Mikroorganismen
sind für weitere Umwandlungen
des Elements Stickstoff
verantwortlich. Ein Teil baut
tierische und pflanzliche Abfälle
ab, während ein anderer Teil den
Stickstoffkreislauf vervollständigt,
indem er elementaren Stickstoff in
die Atmosphäre freisetzt.
Am ersten dieser Prozesse nehmen
verschiedene Typen von Mikroorganismen teil,
die die großen und komplexen Gewebe
und Moleküle in einfachere
Grundbausteine zerlegen.
Aus Proteinen und anderen
nitrathaltigen Stoffen entsteht
dabei Ammonium. Dann setzt die
Arbeit von zwei anderen
Mikroorganismengruppen ein.
Nitrosomas und Nitrocystis oxidieren
Ammonium zu Nitrit, Nitrobacter
wandelt Nitrit in Nitrat um. Durch
diese Tätigkeit, der
Denitrifizierer, zu denen auch
Pseudomonas denitrificans gehört,
gelangt ebenfalls Stickstoff
in die Atmosphäre zurück.
Bei einer 21 jährigen Studie wurde
zusammenfassend festgestellt (s.auch
nachfolgenden Literaturnachweis): Um
die Effektivität
landwirtschaftlicher Anbausysteme zu
beurteilen, bedarf es eines
Verständnisses der Agrarökosysteme.
Eine 21-jährige Studie ergab
lediglich 20 Prozent geringere
Erträge bei ökologischen
Anbausystemen gegenüber
konventionellen, obwohl der Einsatz
von Düngemitteln und Energie um 34
bis 53 Prozent und der von
Pestiziden um 97 Prozent geringer
war.
Wahrscheinlich führen die erhöhte
Bodenfruchtbarkeit und die größere
biologische Vielfalt in den
ökologischen Versuchsparzellen dazu,
dass diese Systeme weniger auf
Zufuhr von außen angewiesen sind.
Ich bin sicher, dass sich diese 20
Prozent geringerer Erträge noch
kompensieren lassen, wenn vermehrt
Geld für die Entwicklung
effektiverer biologischer Verfahren
investiert wird. Nur so ist
die weitere Zerstörung
landwirtschaftlicher Flächen zu
stoppen.
(Paul Mäder, Andreas Fließbach,
David Dubois, Lucie Gunst, Padruout
Fried und Urs Niggli:
Bodenfruchtbarkeit und biologische
Vielfalt im ökologischen Landbau,
ÖKOLOGIE & LANDBAU 124, 4/2002
(I) (http://orgprints.org/302/1/maeder-et-al-2002-oel-dok-science.pdf)
Düngerverbrauch
(Nachfolgende
Texte und Bilder aus der
Wikipedia)
(Zur
Quellseite)
Der weltweite
Verbrauch an Düngemitteln betrug
1999 141,4 Mio. Tonnen.
Die größten
Verbraucher-Länder waren (2012 in
Mio. Tonnen):
China
36,7
Vereinigte
Staaten:
19,9
Indien:
18,4
Brasilien:
5,9
Frankreich:
4,8
Deutschland:
3,0
Pakistan:
2,8
Indonesien:
2,7
Kanada:
2,6
Spanien:
2,3
Australien:
2,3
Türkei:
2,2
England:
2,0
Vietnam:
1,9
Mexiko:
1,8
Niederlande:
1,4
Diese Zahlen
geben keinen Aufschluss über den Pro-Kopf-
bzw. Pro-Hektar-Verbrauch.
Dieser kann jedoch für ausgewählte
Staaten und Regionen aus der
Grafik abgelesen werden.
Eine weitere
Bedeutung der Zahlen ergibt sich
aus dem Umstand, dass die
Herstellung von Stickstoffdünger
sehr energieintensiv ist: Der
gesamte Energiebedarf für die
Düngung mit 1 Tonne Stickstoff
einschließlich Herstellung,
Transport und Ausbringung
entspricht dem Energiegehalt von
etwa 2 Tonnen Erdöl.
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Veröffentlicht u.a. in „ Nature“